“In den letzten Spielen ist mir der Knoten aufgegangen!”


Endlich steigt der Frühjahrsauftakt! Gegen die SPG Steyr (18.3., 20 Uhr) – in der Liga der stärkste Konkurrent – geht es um den Einzug ins OÖ-Cup-Halbfinale. Besonders gute Erinnerungen an das letzte Duell gegen Steyr hat Celina Prieler. Die Flügelspielerin blickt im Interview auf ihre bisherige Karriere zurück und gibt uns Einblicke in ihre Emotionen direkt nach dem letzten Erfolg gegen Steyr:

Wie verlief deine Karriere bisher? Bei welchen Vereinen warst du schon?

Angefangen habe ich eigentlich schon sehr früh. Ich war damals im Fußballkindergarten – den Bambinis in Schweinbach. Nach einer kurzen Pause hat mich ein Freund, dessen Vater U7-Trainer war, wieder mit ins Training genommen und seither hat mich das Fußballfieber nicht mehr losgelassen. Nachdem ich alle Jugendmannschaften der Union Schweinbach durchlaufen habe, bin ich 2016 zur SPG Hagenberg/Schweinbach gekommen. Und von der SPG ging’s im Sommer zum LASK.

 

Was ist dein bisher größter Erfolg und warum?

Das ist definitiv der Landesliga-Meistertitel 2016/17 mit der SPG Hagenberg/Schweinbach. Das war eine unglaubliche Saison vom ganzen Team und besonders für mich, auch weil es das erste Jahr in einer Frauenmannschaft war. Wir hatten eine tolle Bilanz mit vielen Siegen und nur einer Niederlage, was den Meistertitel natürlich noch schöner gemacht hat.

 

Wo liegt der Unterschied zwischen deinen bisherigen Vereinen und dem LASK?

Die Mittel, die dem LASK zur Verfügung stehen, sind natürlich außergewöhnlich. Der LASK unterstützt uns einfach in allen Belangen und arbeitet sehr professionell. Von qualitativ hochwertigen Trainingsbällen angefangen bis zum eigenen Zeugwart. Das ist schon ein Luxus, den wir hier genießen und das sehen wir auf keinen Fall als selbstverständlich.

 

Ein sehr erfolgreicher Herbst liegt hinter euch. Wie verlief die Saison bisher für dich persönlich?

Anfangs eher schleppend, aber zum Ende hin bin ich richtig gut reingekommen. Ich brauche immer eine lange Eingewöhnungsphase, doch sobald ich mich eingelebt habe, geht’s dahin! Das hat man auch bei den Spielen gemerkt und in den letzten Spielen ist mir der Knoten aufgegangen.

 

Hättest du damit gerechnet, gleich so erfolgreich zu sein?

Ich muss zugeben, dass ich nach dem ersten Spiel gegen Altmünster sogar etwas enttäuscht war, weil ich mir einen höheren Sieg als 2:0 erwartet hatte. Im Nachhinein gesehen ergibt das Ergebnis dann aber doch Sinn, weil wir uns zu dem Zeitpunkt ja noch kaum gekannt haben. Im Laufe der Saison hat man gesehen, dass hinter den Siegen auch jede Menge Arbeit steckt. Jede von uns gibt im Training immer ihr Bestes und diesen Willen nehmen wir auch mit zu den Spielen.

 

 

Habt ihr euch schon gut eingelebt und seid zu einem richtigen Team zusammengewachsen?

Ja! Ich würde uns als mehr, als nur Teamkolleginnen bezeichnen. Wir sind schon echte Freunde geworden und bringen diese Vertrautheit auch auf den Platz mit. Erst letzten Sonntag hatten wir wieder einen Teamtag. Beim Lasertag und dem anschließenden Essen hatten wir wieder viel Spaß und sind bereit für die kommenden Aufgaben.

 

Wo siehst du noch Verbesserungspotenzial?

Was uns aktuell noch fehlt, ist die Abschlussstärke und der letzte Pass. Wir sind im letzten Drittel noch zu unpräzise und vor dem Tor zu unsicher. Daran müssen wir auf jeden Fall noch arbeiten.

 

Ihr steht an der Spitze der Tabelle, seid im Cup-Viertelfinale. Wo soll die Reise hingehen?

Wir wollen in die zweite Bundesliga. Dazu braucht es gute Leistungen in der Rückrunde und hoffentlich zwei spannende Relegationsspiele mit dem besseren Ende für uns. Wir sind auf jeden Fall bereit!

 

Und deine persönlichen Ziele?

Ehrgeizig wie ich bin, möchte ich mich noch stärker verbessern und meine Torquote erhöhen. Deswegen ist mein Ziel eine hohe Trainingsbeteiligung, alles aus mir herauszuholen und nächstes Jahr dann hoffentlich in der zweiten Bundesliga zu spielen.

 

Deine bisher torreichste Saison war 2020/21. Damals konntest du elf Treffer für die SPG Hagenberg/Schweinbach erzielen. Aktuell stehst du nach elf Spielen bei neun Toren – dein persönlicher Rekord ist also in Reichweite. Ist das auch ein kleines Ziel?

Wie schon gesagt, die beiden Teams sind schwer zu vergleichen. Im Herbst ging alles sehr leicht von der Hand, auch dank der Qualität im Kader, aber natürlich will ich noch öfter anschreiben bis zum Ende der Saison.

 

 

Am Freitag wartet das nächste Gipfeltreffen. Nach einer langen Vorbereitung startet ihr im Cup ausgerechnet gegen die SPG Steyr. Seid ihr bereit für den Frühjahrsauftakt?

Wir haben in den letzten Wochen sicher wieder einen großen Schritt nach vorne gemacht. Auch wenn es schwierig war, weil wir einige Spiele gegen höherklassige Gegner hatten, die unsere Fehler eiskalt ausgenutzt und uns nichts geschenkt haben. Wir haben aus jedem Spiel gelernt und sind gerüstet für das Cup-Spiel am Freitag.

 

Beim letzten Spiel in Steyr bist du nach 68 Minuten für Katharina Mayr ins Spiel gekommen. Bis zum Abpfiff gelangen dir dann ein Assist und zwei Tore – auch beim Elfmeter zum 4:0 warst du dabei. War das dein bisher bester Auftritt in Schwarz-Weiß?

Zumindest einer meiner besten. Die Anspannung vor dem Spiel war enorm. Egal ob im Trainerteam oder in der Mannschaft, alle haben darauf hingefiebert und wollten unbedingt drei Punkte mitnehmen. Dass ich erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, hat mir die Möglichkeit gegeben, mich auf den Spielstil der SPG Steyr einzustellen. Ab dem Zeitpunkt der Einwechslung war dann jegliche Nervosität verflogen und ich wollte der Mannschaft bestmöglich helfen – was zum Glück geklappt hat!

 

Wie war das Gefühl nach diesem Spiel?

Wenn man selber merkt, dass man ein gutes Spiel abgeliefert hat und das auch noch gegen so einen Gegner, dann fühlt man sich einfach unbeschreiblich gut!

 

Was macht Spiele gegen die SPG Steyr so besonders?

Gegen Steyr zu spielen ist einfach unangenehm. Sie stellen sich in den Spielen mit acht Spielerinnen hinten rein und unterbinden so unser Spiel. Wir wollen in jedem Spiel so viele Tore wie möglich schießen, aber gegen eine so tiefstehende Mannschaft ist das oft schwer. Das wird dann immer zur Geduldsprobe. Außerdem sind sie unsere ersten Verfolger in der Meisterschaft – das spornt extra an. Ich hoffe, dass viele Fans zum Spiel kommen. Ich erinnere mich immer an das Cup-Spiel in St. Stefan (31.10. – 10:0). Sowas habe ich noch nie erlebt. So ein Support lässt einen extremen Ruck durch die Mannschaft gehen – ich hab heute noch Gänsehaut. Hoffentlich sind auch in Steyr wieder einige Fans dabei!